Es ist der Morgen des 1. Juli 1976. Ein schönes schwarzhaariges Mädchen wird in ihrem Bett tot aufgefunden. Ihr Körper ist malträtiert. Abgebrochene Zähne und das vernarbte Gesicht sind Zeugen eines Leidenswegs. In Kürze wird es zu einen Showprozess kommen, bei dem die Angeklagten ihre Eltern und zwei Exorzisten sein werden.
Die einzigartige, aber auch grausame Geschichte der deutschen Studentin aus Klingenberg, haben viele von uns durch den „Der Exorzismus von Emily Rose“ kennengelernt, welcher von der Lebensgeschichte der Anneliese Michel inspiriert wurde. Dies war nämlich ihr richtiger Name. Während Ihres Lebens machte Sie zahlreiche Exorzismen durch und nach ihrem Tod war sie für viele wie eine Heilige.
Portrait Annelise Michel |
Anneliese wurde 1952 in einer sehr religiösen Familie geboren. Sie hatte drei Schwestern und war ein ganz gewöhnliches Mädchen. Sie mochte die Gesellschaft Gleichaltriger und hat sogar einen Freund gehabt. Obwohl sie von klein auf sehr zierlich und kränklich war, war Sie völlig „normal“, berichten ihre Freunde. Sie war immer fröhlich und hat gerne rumgealbert. Ihre Mutter erinnert sich und erzählt, dass sie das Leben geliebt und gerne gesungen hat. Sie war ein freundliches, intelligentes und sehr hilfsbereites Mädchen. Sie war sehr fromm, direkt und sprach nicht viel über sich.
Als Folge der schweren Lungenerkrankung hielt sie sich in einem Sanatorium für Tuberkulose-Patienten in Mittelberg auf. Dort hat sie viel gebetet. Sie wollte später Religionslehrerin werden. Nach der Erholung von der Lungenerkrankung und Rippenfellentzündung setzte sie ihre Ausbildung am Gymnasium in Aschaffenburg fort. Im Sanatorium kam es zu einer zweiten Attacke, sodass sie am Ende ihres Abiturs große Probleme mit dem Sprechen hatte und kaum gehen konnte, sodass sie sich an den Regalen und Tischen festhalten musste. Annelieses Mutter sagte, dass dies der Anfang ihres Leidensweges war. Man konnte sehen, dass sie vor etwas Angst hatte.
Im Herbst 1968, kurz vor ihrem 16. Geburtstag, begann etwas seltsames zu geschehen. Eines Tages bemerkte die Mutter bei Mittagessen, das Anneliese plötzlich große Hände hatte. Sie waren riesig. Anneliese rief dann: „Ich habe schwarze Hände! Erlöser, vergib mir! Ich sehe teuflische Gesichter an den Wänden. Sie haben jeweils sieben Kronen und sieben Hörner. Sie springen hier auf dem Boden rum. Könnt ihr sie nicht sehen!?
Anneliese gehörte einer lokalen Gebetsgruppe an. Während einer Wallfahrt im Reisebus sagte sie mit einer männlichen Stimme: „Sie konnte nicht in das Heiligtum.“ Sie fluchte auch ganz viel und ihr Vater musste neben ihr sitzen, sie beruhigen und auch festhalten.
Aus dem Tagebuch von Anneliese:
„Der Erlöser sagte: Du wirst viel an Stelle der anderer leiden und dieses Leid wirst du jetzt tragen. Dein Leiden und deine Trauer dienen mir dazu, deine Seele zu retten.“
Eine ihrer Freundinnen behauptet, Anneliese konnte sich nach der schrecklichen Nacht bewegen. Sie fühlte sich überwältigt von einer großen Kraft, welche sie am Atmen hinderte. Sie versuchte ohne Erfolg um Hilfe zu rufen und machte vor Angst ins Bett … diese Situation wiederholte sich ein Jahr später.
Obwohl die ärztliche Untersuchung nichts Ungewöhnliches ergab, wurde Anneliese in ein Sanatorium geschickt. Dort haben ihre Begleiter mit Entsetzen beobachtet, dass sich die blauen Augen des Mädchens schwarz färbten, ihre Hände veränderten, plötzlich Zerrungen auftraten und andere merkwürdige Dinge geschahen. Obwohl sie ein ganzes Schuljahr fehlte, bestand Anneliese ihr Abitur und bereitete sich auf ihr Lehramt-Studium vor.
Als sie bereits studierte klagte sie bei ihrer Mutter, dass aus ihrem Zimmer ein „Klopfen“ kommt. Ihre Mutter schickte sie zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt, aber es zeigten sich keine Auffälligkeiten. Doch schon bald begann auch der Rest der Familie ein seltsames Klopfen unter dem Boden, aus dem Schrank oder auch an der Decke zu hören. Als sie zu beten begannen, machte Anneliese merkwürdige Grimassen und ihre Augen waren voller Hass. Das gemeinsame Gebet mit der Familie, die häufigen Eucharistien und das Rosenkranzgebet brachten Anneliese immer weniger Erleichterung. Von Tag zu Tag fühlte sie sich immer schlechter und immer mehr beschwerte sie sich über furchteinflössende Erscheinungen. Vor ihrem Priester und späteren Exorzisten Arnold Renz hatte sie große Angst.
Aus einem Gespräche zwischen Anneliese und Pater Renz:“Dies ist so eine Last, dass sie glauben, sie seien schon in der Hölle. Als wären sie so verlassen wie sonst keiner auf der Welt … Ich stelle mir dann vor, Vater, Arnold, dass es so auf dem Ölberg war … nur unvorstellbar schlimmer, denn schließlich nahm er auf sich die Sünden der ganzen Welt …“
Die Besuche bei verschiedenen Ärzten wurden häufiger. In Annelieses Haus wurden auch erfahrene Experten auf dem Gebiet der Spiritualität und der Besessenheit geladen. Einer von ihnen schrieb: „Anneliese war ein nettes Mädchen, die aus einem streng religiösen Hause ist. Sie klagte: Ich fühle mich so, als hätte ich kein eigenes „ich“. Dann sagte sie, dass sie von Zeit zu Zeit teuflische Gesichter sieht, welche sie nicht näher beschreiben konnte. … „
Irgendwann begann Anneliese geweihte Gegenstände heftig wegzustoßen. Der Geruch von verbranntem und Gülle erfüllte ihr Zimmer. Gleichzeitig studierte sie erfolgreich. Sie war fröhlich und vermied nicht die Gesellschaft anderer Leute. Sie verhielt sich wie ein ganz normaler, verliebter Teenager. Obwohl sie einen festen Freund Namens Peter hatte fühlte sie, dass sie aufgrund ihrer besonderen Beschwerden keine tiefere Beziehung zu ihm aufbauen sollte. Peter ließ aber nicht nach und tröstete sie und sich selbst damit, dass irgendwann ein Arzt in der Lage sein wird ihre seltsame Krankheit zu heilen. Peter verliess sie bis zu ihrem Tod nicht, obwohl sie ihn oft mit feindseligen Augen anfauchte und anknurrte.
Im Laufe der Zeit war Annelieses Zustand immer schlimmer. Sie begann zu halluzinieren. Während der Gebete sah sie hier und da böse Gesichter und hörte Stimmen welche zu ihr sagten, dass sie verurteilt wurde. Das was mit ihr passiert ist sah aus, als würde sie angegriffen werden. Sie konnte kaum schlafen, doch wenn sie schlief, sah sie aus als wäre sie tot. Wenn sie einschlief wachte sie oft nach zwei Stunden wieder auf. Zu diesem Zeitpunkt war sie unglaublich stark. Sogar so stark, dass als ihre Schwester sie versuchte zu fangen, Anneliese sie wie eine Stoffpuppe gepackt und Sie mit ganzer Kraft auf den Boden warf. Ihr Freund Peter erinnerte sich daran, dass er einmal sah, wie Anneliese einen Apfel in einer Hand zerquetschte.
Anneliese war in der Lage stundenlang an den Wänden rumzuspringen, auf der Treppe herumzulaufen, ihren eigenen Urin vom Boden zu trinken, ihren Kopf in die Toilette zu tun, sich nackt im Kies herum zu rollen oder sich Nass zu machen um die Erwärmung ihres Körpers aufzuhalten. Sie verlor beim Kratzen und Beißen an den Wänden einige Zähne. Sie aß Fliegen, Spinnen, kaute auf Kohle rum, Fluchte im Gegenwart des Priesters und biss sogar toten Vögeln die Köpfe ab. Zwei Tage lange bellte und heulte sie wie ein Hund. Die Muskeln am Hals und an der Brust waren so angespannt, dass sie nicht trinken und atmen konnte. Ihre Mutter erinnert sich daran, dass der Teufel sie stundenlang gegen den Boden auf den Bauch und auf den Rücken geworfen hat. Sie fiel ständig auf den Kopf. Annelieses Körper war ständig mit blauen Flecken und Narben bedeckt, sodass der Kopf fast schwarz und ihre Augen angeschwollen und unsichtbar waren. Die Mutter verteilte auf dem Boden Bettdecken und Kissen, aber der Teufel war so bösartig und schmiss Anneliese neben den Kissen wieder auf den Boden.
Irgendwann aber wurde Anneliese ruhig und kam wieder zu sich. Sie betete, studierte und spielte Klavier. Immer als sie „Gegrüßet seist du Maria“ betete, warf der Teufel sie zu Boden.
Anneliese wurde von mehreren Psychiatern behandelt, aber keiner von ihnen konnte mit dieser mysteriösen Krankheit umgehen. Weil der Verdacht auf Epilepsie bestand, bekam Anneliese auch die dafür vorgesehenen Medikamente, doch die Symptome hörten nicht auf. Einige Ärzte behaupteten sogar, dass Besessenheit nicht mit Pillen oder Injektionen heilbar ist.
Im Jahr 1973 schrieben ihre Eltern, in völliger Verzweiflung, einen Brief an den örtlichen Bischof mit der Bitte, einen Exorzismus durchzuführen. Ihrer Meinung nach handelt es sich bei Anneliese um einen religiösen Ausnahmezustand. Eine dämonische Besessenheit. der Exorzismus wurde aber abgelehnt mit der Bitte, sie solle die ärztliche Behandlung fortsetzen. Dennoch war Anneliese unter der ständigen Obhut von Priestern. Im Juli 1975 wurde ein Probe-Exorzismus durchgeführt, welcher angewandt wird, wenn man noch keine Gewissheit hat was mit der Person los sein könnte. Sie kann einfach nur krank sein und dann gibt es verschiedene Lösungen. Bei dem Probe-Exorzismus bewegt der Exorzist seinen Mund nicht und macht keine Geräusche oder Gesten. Der Geistige gibt dem Dämon nur den Befehl: „Wende dich ab von dieser Person und sag mir wer du bist.“ Als Pater Ernst Alt den Befehl gab, reagierte Anneliese sofort und die Dämonen meldeten sich zu Wort. Das ist nicht die typische Reaktion von Epileptikern. Plötzlich sprang sie auf, fing an zu schreien und zerriss vor Wut den Rosenkranz. Sie war auch nicht in der Lage zu beten. Erst im Herbst 1975 gab der Bischof von Würzburg, Josef Stangl, nicht nur die Genehmigung einen vollständigen Exorzismus durchzuführen, sondern auch eine ausdrückliche Empfehlung dies zu tun. Die Exorzismen wurden von zwei Priestern, dem Pfarrer Ernst Alt und Pater Arnold Renz durchgeführt. Die meisten der Exorzismen wurden auf 52 Tonbandkassetten aufgezeichnet. Anneliese stimmte der Aufnahme zu, damit der Bischof hören konnte was die Dämonen zu sagen hatten und die Aussagen auf der ganzen Welt verbreitet werden können. Pater Adolf Rodewyk stand den Exorzisten mit Rat zur Seite.
Exorzismus von Annelise Michel |
Als sich die Exorzistenin Klingenberg versammelten, sprach Vater Renz den Exorzismus nach dem römischen Ritual. Die Dämonen begannen sofort zu sprechen.
Der persönliche Kontakt mit Anneliese bestätigte die Priester in Ihrem Glauben, dass sie es hierbei mit einer Besessenheit zu tun haben. Hier ist ein Ausschnitt aus Pater Renz Tagebuch: „Es bleibt noch die Frage nach dem Teufel, welcher von Ihr Besitz erlangt hatte. Mehrmals gefragt, gab Anneliese ständig den Namen Judas als Antwort. Dieser Name ist geläufig in der Geschichte der Besessenen… Er brachte die Besessenen dazu die Hostien zu stehlen und verhinderte das herunterschlucken dieser… Im Falle Anneliese finden wir etwas ähnliches. Sie sagte, sie konnte die Hostie nicht herunterschlucken und hielt sie deshalb so lange im Mund, bis sie sich auflöste. Anneliese ist besessen und der Haupt-Teufel nennt sich Judas. Diese Aussage beinhaltet den Gedanken, dass da noch einige andere böse Geister sein könnten, welche aber nur zweitrangig sind.“
Als es dann endlich zum Exorzismus kam bestätigten sich Pater Renz’s Befürchtungen. Die Dämonen, welche durch das Gebet gefoltert wurden, machten sich bemerkbar.
Als die Exorzisten in das Haus kamen, geschahen seltsame Dinge. Eines Tages, während des Mittagessens, bewegt sich der Stuhl auf dem Anneliese saß weg und sie sprang hoch über ihn. Als der Priester Roth kam, packte Anneliese den Kanister mit Weihwasser aus dem San Damiano, warf diesen auf ihn. Der Kanister hielt für einen Bruchteil der Sekunde in der Luft an und fiel zu Boden. Ein anderes Mal hat Annelies auf dem Flur gegen ein Glas voll mit Wasser, wie gegen einen Ball getreten doch kein bisschen Wasser wurde ausgekippt. Anneliese verschob Möbel von einer Seite zur anderen und zerriss dabei Rosenkränze. In der Nacht vor dem Fest der Himmelfahrt zerbrach sie das Glas in der Tür mit Ihrem Kopf, ohne sich zu verletzen. Ein anderes Mal betete sie in der Nacht vor dem Fest Mariä Himmelfahrt die ganze Nacht lang: „Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde …“.
Als in das Haus Frau Hein, die Freundin der Familie Michel kam, wurde Sie von Anneliese mit den Worten: „Ich bin Anneliese und ich werde dich am Hals Schnappen und daran rütteln!“ begrüßt und daraufhin ins Gesicht geklatscht.
Wenn Annelieses Freund Peter zu Besuch kam, konnte Sie kaum sprechen, tobte nur und das einzige was sie loswerden konnte war: „Ich habe ein Herz aus Stein…“
Eines Tages nahm Peter Anneliese auf einen Ausflug mit. Auf einer Landstraße stiegen sie aus dem Auto und gingen ein Stück zu Fuß in den Park. Anneliese ging es schlecht. Auf einmal erschien dem Mädchen die Mutter Gottes und begleitete sie ein Stück. Sie gingen nebeneinander. Die Heilige Mutter sagte zu ihr: „Es fügt meinem Herzen großes Leid zu, dass zu dieser Zeit sehr viele Seelen in die Hölle gehen. Man muss Buße für die Priester tun, die Jugend, und für dein Vaterland. Willst du die Buße tun für all die Seelen, damit so viele Menschen nicht in der Hölle sterben müssen? Oder willst du Buße tun für die Seelen, welche für die Ewigkeit verdammt sein werden? “
Annelieses Mutter war entsetzt. „Es ist schrecklich, Buße für so viele Seelen zu tun“, dachte sie. Daraufhin lief sie zu ihrem Mann, um ihm zu erzählen, was geschehen war. Dann ging sie wieder zu Anneliese und versuchte sie zu überreden die Buße zu verwerfen. Anneliese sagte: „Wenn ich jetzt nicht tun werde, worum mich die Mutter Gottes bat, dann werde ich die Schuld dafür tragen, dass so viele Seelen in die Hölle kommen und für Ewig verdammt sein werden.“
Pater Renz schrieb weiter: “ Am stärksten reagieren Anneliese bzw. die Dämonen auf das Weihwasser. Sie fängt an zu brüllen und zu toben Anneliese wird von den drei Männern: Herrn Hein, Peter und Vater Michel gehalten (damit sie weder sich, noch andere verletze). Anneliese will nach rechts und links beißen. Sie schlägt mit den Füßen um sich. Manchmal schlug sie einfach vorwärts. Von Zeit zu Zeit brüllte sie, besonders bei Weihwasser. Manchmal jaulte sie wie ein Hund. Wiederholt sagte sie: Hört auf mit dem Dreckszeug! — Sie Scheißkerl! — Sie Drecksau! — Weg mit dem Dreckszeug! (Weihwasser). — Hört auf mit dem Dreckszeug! Ansonsten spricht sie sehr wenig. Auch mit den Schimpfworten ist sie sparsam.“
Erfahrene Exorzisten wissen, dass die Kenntnis der Anzahl und der Namen der Dämonen ihnen einen Vorteil bei der Durchführung des Exorzismus bringen. Die Geistlichen waren sich einig, dass es sich im Fall von Anneliese Michel um sechs Dämonen handelte: Luzifer, Judas, Kain, Nero, Hitler und Fleischmann.
Jedes Mal, wenn der Exorzist den Dämonen im Namen Jesu befahl, den Körper des Mädchens zu verlassen, kam es zu unbeschreiblichem Geschreie und Geknurre.
Obwohl sie voller Wut waren, antworteten die Dämonen auf die Fragen der Priester. Eines Tages war der Teufel gezwungen, ein Geständnis machen: „Ich habe etwas zu sagen … Sie ist glücklich, weil ihr ständig gebetet habt … Ihr sollt weiterbeten!“ Durch die kreischenden Dämonen fanden die Exorzisten heraus, dass die Mutter Gottes da war und die Situation unter Kontrolle hatte. Vater Arnolds hörte dies und versuchte ein Lied für Maria zu beginnen, als er plötzlich ein schreckliches Gebrüll hörte:“Sie kommt, sie kommt! Die große Dame!“
Die Dämonen begannen den Körper einer nach dem anderen zu verlassen, indem sie ihr vereinbartes Austrittszeichen sprachen. „Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade.“ Am schwierigsten war es mit Luzifer. Seine Vertreibung dauerte am längsten.
Vater Renz suchte das letzte Gebet raus um den Exorzismus zu versiegeln. Dabei kam es zu einigen Problemen. Während des Gebets entriss sich Anneliese dem Vater und Peter, woraufhin sie ständig auf die Knie fiel und wieder Aufstand. Dabei erlitt sie mehrere Verletzungen. Während des Exorzismus vom 30. Dezember 1975 sagten die Dämonen, dass sie den Körper nicht verlassen können, weil es ihnen der Heiland nicht ermöglicht.
Aus einem Gespräch zwischen Anneliese und VaterRenz (basierend auf dem Datensatz eines der Bänder):
„Da denkt man: Leiden, das ist so eine leichte Sache. Aber wenn es dann wirklich schlimm wird, dann will man überhaupt nicht mehr, dann will man keinen Schritt mehr! Das kann man sich nicht vorstellen, wie sie es schaffen einen dazu zu zwingen! Man hat keine Kontrolle mehr über sich.“
Anneliese sagte einmal zum Pater, dass es im Juli zu einer Veränderung kommen wird. Die endgültige Befreiung kam erst in der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli 1976. Während seines letzten Exorzismus bat ihn Anneliese plötzlich um die Lossprechung ihrer Sünden. Um Mitternacht befahl Vater Arnold den Dämonen zu Schweigen, um das Mädchen schlafen zu lassen.
Anneliese lag ruhig im Bett, schlief ein und wachte nicht mehr auf. Sie starb an Erschöpfung. Der Hausarzt war nicht in der Lage die Todesursache festzustellen.
Kurz darauf begann ein Strafprozess. Laut einem Gerichtsbeschluss verhungerte Anneliese. Die Verteidigung argumentierte jedoch, dass die Leiche des Mädchens keine charakteristischen Merkmale des Verhungerns aufwies. Die Eltern des Mädchens und die beiden Exorzisten wurden der fahrlässigen Tötung für schuldig befunden. Sie wurden zu sechs Monaten Haft verurteilt ausgesetzt zu drei Jahren auf Bewährung. Später ergab sich in einer Untersuchung von dem Schweizer Wissenschaftler Dr. Theo Weber-Arma, dass ein Großteil der Fakten im Prozess verschwiegen wurde. Anneliese Michel wurde drei Mal dem EEG-Test unterzogen und bei allen Malen wurde Epilepsie ausgeschlossen. Trotzdem erhielt sie über Jahre die Medikamente, welche für Epileptiker gedacht sind. Es handelte sich hierbei um Zentropil und Tegretol, welche verheerende Nebenwirkungen haben. Die hohe Konzentrationen dieser Medikamente und deren langfristige Einnahme hatten schließlich zur Zerstörung des Körpers und dem Tod von Anneliese geführt. Die Ärzte, die eine Fehldiagnose gestellt haben und das Mädchen falsch behandelten, wurden nie zur Rechenschaft gezogen. Dr. Weber-Arma erklärte weiterhin: „Es ist kein Epilepsie-Symptom den Kopf mit einer solchen Geschwindigkeit nach links und nach rechts zu schütteln, dass alle den Eindruck haben, einen Film in beschleunigter Geschwindigkeit zu sehen.“
Von den 51 Aufzeichnungen, die während des Exorzismus aufgezeichnet wurden, wurde keines als Beweismittel anerkannt.Hier eine Originalaufnahme vom Exorzismus: